Targum Jesaja 53

Targum nennt man die Übersetzung aus der hebräischen Bibel in die aramäische Sprache. Es gibt verschiedene Targumim und die erhalten gebliebenen stammen aus dem Mittelalter. Da ein Targum zum Buch Hiob aus der Zeit Jesu in Qumran gefunden wurde, ist es durchaus möglich, dass auch der Targum zu Jesaja 53 zur Zeit Jesu existierte. Targum ist aber nicht eine wörtliche Übersetzung, sondern man fühlte sich frei, den Text zu umschreiben. Besonders auffallend ist das in dem Targum zu Jesaja 53. Man hat den Text völlig umgedeutet, weil ein leidender Messias nicht in die jüdische Vorstellung passte. Das Bild eines siegreichen Königs wird durch winzige Textänderungen erreicht.

Schon die griechische Übersetzung, die Septuaginta, hat den Text nicht zuordnen können, denn ein Messias am Kreuz wurde erst in der Zukunft Wahrheit.

Die Übersetzung aus der hebräischen Bibel orientiert sich stark an Luther (Revision 1984) und ist nur da verändert, wo es mir unerlässlich erschien. Abweichungen im aramäischen und griechischen Text gegenüber dem hebräischen Urtext sind durch Fettdruck markiert.

Hebräisch

(13)Siehe, meinem Knecht wird's gelingen, er wird erhöht und sehr hoch erhaben sein.

 (14)Wie sich viele über ihn entsetzten, weil seine Gestalt hässlicher war als die der Menschen und sein Aussehen als das der Menschenkinder,

(15)so wird er viele Heiden besprengen, dass auch Könige werden ihren Mund vor ihm zuhalten. Denn denen nichts davon verkündet ist, die werden es nun sehen, und die nichts davon gehört haben, die werden es merken.

Kapitel 53

(1)Aber wer glaubt dem, was uns verkündet wurde, und wem ist der Arm des Herrn offenbart?

(2)Es schoss auf vor ihm etwas wie ein Säugling und wie eine Wurzel aus dürrem Erdreich. Er hatte keine Gestalt und Hoheit. Wir sahen ihn, aber da war keine Gestalt, die uns gefallen hätte.

(3)Er war der Allerverachtetste und Unwerteste, voller Schmerzen und Krankheit. Er war so verachtet, dass es schien, dass Jahwe das Angesicht vor ihm verbirgt; darum haben wir ihn für nichts geachtet.

(4)Fürwahr, er trug unsre Krankheit und lud auf sich unsre Schmerzen. Wir aber hielten ihn für den, der geplagt und von Gott geschlagen und gemartert wäre.

(5)Aber er ist um unsrer Missetat willen verwundet und um unsrer Sünde willen zerschlagen. Die Strafe liegt auf ihm, auf dass wir Frieden hätten, und durch seine Wunden sind wir geheilt.

(6)Wir gingen alle in die Irre wie Schafe, ein jeder sah auf seinen Weg. Aber Jahwe veranlasste, dass er bat, weil wir Sünde hatten.

(7)Als er gemartert ward, litt er doch willig und tat seinen Mund nicht auf wie ein Lamm, das zur Schlachtbank geführt wird; und wie ein Schaf, das verstummt vor seinem Scherer, tat er seinen Mund nicht auf.

(8)Aus Schutz und Recht ist er hinweggenommen worden. Wer aber kann sein Geschick ermessen? Denn er ist aus dem Lande der Lebendigen weggerissen, da er für die Missetat meines Volks geplagt war.

(9)Und man gab ihm sein Grab bei Gottlosen und bei einem Reichen in seinen Toden, wiewohl er niemand Unrecht getan hat und kein Betrug in seinem Munde gewesen ist.

(10)So wollte ihn Jahwe zerschlagen mit Krankheit. Wahrhaftig, er gab sein Leben zum Schuldopfer. Er wird Nachkommen haben und in die Länge leben, und Jahwes Plan wird durch seine Hand gelingen.

(11)Weil seine Seele sich abgemüht hat, wird er das Licht schauen und die Fülle haben. Und durch seine Erkenntnis wird er, mein Knecht, der Gerechte, den Vielen Gerechtigkeit schaffen; denn er trägt ihre Sünden.

(12)Darum will ich ihm die Vielen zur Beute geben und er soll die Starken zum Raube haben, dafür dass er sein Leben in den Tod gegeben hat und den Übeltätern gleichgerechnet ist und er die Sünde der Vielen getragen hat und für die Übeltäter gebeten.

Targum

Besonders gewaltsam ist man mit Jesaja 53 umgegangen. Mit kaum merkbaren Texteingriffen hat man den erwarteten Messias von jeder Niederlage "befreit" und einen kommenden Herrscher aufgezeigt.


























Septuaginta

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